Ein Jahr Fiederchen 

Im Juli 2022 haben wir unser Fiederchen eröffnet. Unser Familiencafe ist unsere erste gemeinsame Selbständigkeit. Wobei gemeinsam nicht heißt "zu zweit", sondern gleich zu dritt und dabei ist ein Drittel von uns immer noch unter 3 (auf dem Foto von unserer Eröffnung sogar nur halb so alt).

Wir haben in dieser Zeit viel erlebt, gelernt und hinterfragt, nicht zuletzt unsere Selbständigkeit selbst. Insbesondere nach Monaten, in denen uns der Alltag zu Dritt sehr gefehlt hat. Drei Learnings aus unserem ersten Fiederchen-Jahr teilen wir mit euch.

Ein Familienunternehmen funktioniert noch besser mit Familie

Klingt wenig überraschend? Wir sind zu dritt eine wundervolle Familie und wir haben in dieser Konstellation bereits während der Planung, Einrichtung und Eröffnung unseres Fiederchens viel geschafft. Wenn es auch manchmal etwas länger gedauert hat, weil unser jüngstes Familienmitglied die Wochenenden im unfertigen und ungemütlichen Lokal (verständlicherweise) mit so großem Protest begleitet hat, dass am Ende oft nur eine/r von uns (einigen wunderbaren helfenden Händen sei Dank, doch auch immer wieder mit Unterstützung) etwas voranbringen konnte.

Das gleichzeitig Familie und Unternehmer sein funktioniert allerdings um so vieles leichter wann immer es Omas, Opa, Onkel & Tanten möglich war und ist, trotz teils stundenlanger Anreise nur für einen Nachmittag oder einmal über zwei Wochen (in einem ganz besonderen Fall ein paar Monate lang <3 ) bei uns zu sein. Sei es, dass wir uns trotz Krankheit oder Kindergartenferien ohne Sorge um unsere Tochter auf unser Cafe konzentrieren können oder wir beim Vorbereiten unserer kommenden Fiederchen-Woche ganz praktische Unterstützung in Form weiterer helfender Hände haben.

Übrigens: Auch unsere Website- und Instagram-Inhalte würden es seit Beginn an nicht in der Form geben, könnten wir uns nicht auch mit großem räumlichen Abstand immer auf unsere Familie verlassen.

Unser Unternehmen ist wichtig und wir sind wichtig 

Solange unser Unternehmen klein ist und wir den Großteil aller Aufgaben, die es darin zu übernehmen gibt, selbst erledigen, sind die Entscheidungen über unsere Zeit die schwierigsten. Natürlich haben wir die Entscheidung für unser Cafe überlegt getroffen und es war und ist uns bewusst, dass insbesondere die Zeit vor der Eröffnung und die ersten Monate sehr herausfordernd für uns als  werden sollten. Wir können es zwar nicht aus Erfahrung sagen, aber vermutlich ist es ein wenig vergleichbar mit einem zweiten Kind, während das erste auch gerade erst laufen gelernt hat.

Beide brauchen unsere Aufmerksamkeit und beiden schenken wir sie. Nachdem das nicht gleichzeitig geht, steht eines immer einmal hinten an. An ein paar wenigen Tagen im vergangen Jahr haben wir uns daher bewusst entschieden, euch kurzfristig zu vertrösten, weil es wichtiger war, dass wir einander gesund pflegen. Wir haben bewusst entschieden, eine Feieranfrage zu einer späten Uhrzeit nicht anzunehmen, weil es uns einen von wenigen Abenden zu zweit genommen hätte. Wir haben bewusst entschieden, samstags bis mittwochs zu öffnen, weil an beiden übrigen Tagen nicht 'die' Bezugsperson unserer Tochter im Kindergarten war und sie sich so wohl wie möglich fühlen soll.

Übrigens: Wir haben uns auch bewusst dazu entschieden, ab Oktober auch freitags zu öffnen :) Die genauen Zeiten teilen wir natürlich sobald wie möglich!

Und plötzlich fällt uns wieder ein, was wir schon geschafft haben.

Seit wir den Schlüssel für unser Fiederchen übernommen haben, hören wir uns gefühlt jeden Abend sagen „Ach, das sollten wir noch machen…“ oder „Hast du heute dieses erledigt?“ … Dann sehen wir zufällig (oder bewusst) Fotos vom Lokal, das wir damals übernommen haben, von unserem ersten Post-it-Projektplan und unsere ersten „Insta-Stories“ und wir sagen uns in dem Moment: „Wow, wie wir das damals gemacht haben.“

Wir haben inzwischen auch zwei Mitarbeiterinnen und wieder den ein und anderen Wochenend-Alltagsmoment als Familie. Auch wenn wir es wunderschön finden, selbst vor Ort zu sein (was wir ja dennoch fast immer sind :)) und euch vom neuesten Waffel-Drumherum vorzuschwärmen oder einfach zu fragen, wie es euch heute geht: Das Vereinbaren von Familie und Unternehmen gelingt uns immer besser und das ist die beste Voraussetzung, dass wir beiden weiterhin unsere Aufmerksamkeit schenken.

Übrigens: Unser „Dies soll noch toller werden“-& „Das möchten wir unbedingt machen“- Modus ist natürlich dennoch immer aktiv. Habt ihr Wünsche, Ideen, Hinweise, lasst sie uns gerne wissen.

Wir freuen uns darauf, euer Lächeln bald wieder im Fiederchen zu entdecken :)